· Größte Befragung zu den Präferenzen rund um Caravaning
· Enormes Interesse am Reisen in den eigenen vier Wänden
· Die Reisenden zieht es wieder mehr ins Ausland, vor allem nach Italien
Krieg, Inflation, wirtschaftliche Unsicherheiten ändern nichts an der großen Begeisterung für den Urlaub mit Reisemobil oder Wohnwagen: Rund 20 Millionen Menschen in Deutschland beschäftigen sich in irgendeiner Weise mit dieser Art des Reisens – und damit unverändert viele wie im Vorjahr, als unter dem Eindruck der Einschränkungen rund um die Corona-Pandemie ein Rekordwert gemessen wurde. Allerdings werden wieder mehr Auslandsziele angesteuert. Diese und weitere Ergebnisse einer Studie wurden heute vorgestellt.
Caravaning hat in den vergangenen zehn Jahren einen enormen Aufschwung erfahren, der durch die Pandemie noch einmal anstieg – und dies nachhaltig. Auch im Sommer 2022 gibt einer von drei Reisenden an, sich mit dem Urlaub in den eigenen vier Wänden auf Rädern zu beschäftigen, sei es als Besitzer eines Reisemobils beziehungsweise Wohnwagens oder mit der Absicht zum Kauf oder zur Miete. Waren im Vorjahr und unter dem Eindruck der Einschränkungen besonders Reiseziele in Deutschland gefragt, so geht die Reise im Haupturlaub 2022 nun wieder verstärkt ins Ausland. Lediglich 38 Prozent der Caravaning-Urlaube werden im eigenen Land geplant (Vorjahr: 68), vorzugsweise am Wasser: Mecklenburg-Vorpommern (23 Prozent) Schleswig-Holstein (16) sowie Bayern und Niedersachsen (jeweils 13) sind gefragte Ziele. Bei den Auslandsreisen sind Italien (12 Prozent) sowie Kroatien und Frankreich (jeweils 8) besonders beliebt.
In der bevölkerungsrepräsentativen Studie – herausgegeben von der gsr Unter-nehmensberatung in Augsburg und den Marktforschungsspezialisten von Miios in Nürnberg – sollen wichtige Fragen für die Zukunftsplanung im Caravaning-Markt für Industrie, Handel, Dienstleistungen und Tourismus geklärt werden. „Wir überstützen viele Akteure auf dem Markt bei den gegenwärtigen Veränderungen von Produkten, Dienstleistungen und touristischen Angeboten“ erklärt Rainer Strobel, Geschäftsführer von GSR. „Die Präferenzen der Menschen ändern sich deutlich, wir kennen die Erwartungen und helfen bei der Entwicklung von neuen Geschäftsmodellen.“
Die Befragung von über 10.000 Personen im Alter von 18 bis 80 Jahren erfolgte im Mai und Juni und brachte auch Erkenntnisse über die gegenwärtig wichtigen Aspekte bei der Reiseentscheidung. So gaben die Caravaning-Reisenden an, dass sie sich umfassend informieren: Im Schnitt werden drei Offline- und vier Online-Quellen für die Planung herangezogen. Dabei ist die Kenntnis über die gewählte Region/den gewählten Campingplatz (51 Prozent „sehr starker“ bzw. „starker“ Einfluss) und die Verfügbarkeit (50) für die Entscheidung von großer Bedeutung, dagegen haben die aktuellen Verunsicherungen durch hohe Treibstoffkosten (43) steigende Preise/ Inflation (41), wirtschaftliche Unsicherheit (30) und Ukraine-Krieg (25) geringen Einfluss.
Was die Reisedauer angeht, liegen die Besitzer von Reisemobilen mit 60 Tagen (Vorjahr 53) vorne – das sind etwa neun Wochen! Auch im gemieteten Reisemobil wird die Reise verlängert auf 24 Tage (21). Bei Wohnwagen ist das Bild uneinheitlich: Besitzer verbringen 47 Tage
(Vorjahr 53) und Mieter 27 Tage (25) im Caravan.
Die Hauptreisezeit für Caravaning-Urlauber konzentriert sich auf die Sommermonate Juli bis September (82 Prozent) und angesteuert werden mit Wohnwagen (68 Prozent) und Reisemobil (47) vorwiegend klassische Campingplätze, gefolgt von Stellplätzen (12/25) und Bauernhöfen (jeweils 9). Die Zufriedenheit mit Campingplätzen ist mit 88 Prozent („sehr zufrieden“, „zufrieden“) sehr hoch. Bei der Bewertung legen die Reisenden besonderen Wert auf W-Lan, Bademöglichkeiten (Meer, See, Schwimmbad) sowie Online-Reservierung und -Bezahlung. „Die Erwartungen der Reisenden an digitale Angebote steigen“, so Niklas Haupt von der Miios GmbH. „Hier besteht ein großes Potenzial für die Campingplatz-Betreiber, aber auch im Tourismus-Management“.
Diese auf den Caravaning-Urlaub fokussierte Studie ist Teil einer umfassenden Marktanalyse: Im August wird eine Studie zu allen Aspekten rund um die Fahrzeuge – Kauf und Miete, Budget und Finanzierung, Versicherung und Service – vorgestellt. Zudem wurden jüngst auf Reisemobile und Wohnwagen spezialisierte Händler zur Marktlage und -aussicht befragt. Alle Studien entstehen in Kooperation mit erfolgreichen Marktplayern: Dem Fachtitel Auto Bild Reisemobil, dem Finanzdienstleister Creditplus Bank, der Nürnberger Versicherung mit dem Spezialversicherer Jahn & Partner und PiNCAMP, dem führenden Caravaning-Buchungsportal.